Anmerkung zu folgender Aussage des Stadtverordneten Troch in der HNA am 14.06.2008 "Mit Respekt diskutieren":
(Quelle: http://www.hna.de/rotenburgstart/00_20080613173824_Mit_Respekt_diskutieren.html)
„[…] Auch sehe die Hessische Gemeindeordnung ausdrücklich vor, über ein Bürgerbegehren einen Bürgerentscheid herbeizuführen. Damit sei auch die immer wieder aufkommende Behauptung widerlegt, dass Bürger von der Stadtverordnetenversammlung vor vollendete Tatsachen gestellt würden. […]"
Die Möglichkeit eines Bürgerentscheids, der mit viel Aufwand aller Betroffenen verbunden ist und eine der letzten Möglichkeiten der Bürger darstellt, sich gegen absolute Mehrheiten im Parlament zur Wehr zu setzen, wird als Widerleg der Behauptung aufgeführt, der Bürgermeister samt SPD-Fraktion habe nicht versucht, die Bürger mit Ihrem Vorgehen vor vollendete Tatsachen zu stellen.
Dies deckt die Wahrnehmungsunterschiede zwischen der Mehrheitsfraktion im Stadtparlament und der gefühlten Mehrheit gegen eine dauerhafte Wittichbrücke in der Rotenburger Bevölkerung schonungslos auf.
Dass jeder Beschluss einer Partei mit absoluter Mehrheit im Parlament in der Regel zu vollendeten Tatsachen führt, bedarf nicht viel analytischer Fähigkeiten.
Die Argumentation erinnert an die Aussage eines Brandstifters, der nach Anzünden eines Hauses meinte, von Brandstiftung könne doch keine Rede sein, es habe schließlich jeder die Möglichkeit gehabt, die Feuerwehr anzurufen.
Zur Klarstellung: Ich möchte hier ausdrücklich niemanden als Brandstifter betiteln, es geht nur um den bildlichen Vergleich der von mir kritisierten Aussage.
Wer eine solche Wahrnehmung der aktuellen Geschehnisse in Rotenburg hat, den verwundert es natürlich auch, dass viele Rotenburger dem Bürgermeister nun zutrauen, entgegen aller Beteuerungen, Absprachen mit einem Supermarktbetreiber oder dem Investor für ein zukünftiges Einkaufszentrum getätigt zu haben. Auch wenn dies wirklich nicht den tatsächlichen Begebenheiten entsprechen sollte, ist es der falsche Weg, die entsprechende Leserbriefe gleich als böswillig abzutun.
Vielmehr sollten die Verantwortlichen in sich gehen und überlegen, wie es in der Brückenfrage zu dieser Schärfe in der Diskussion kommen konnte und wer den ersten Stein mit seinem Vorgehen geworfen hat.
Denn wenn wir neben einem Brückenproblem in Rotenburg etwas nicht brauchen, ist es ein Wahrnehmungsproblem der aktuellen Geschehnisse.
Michael Breitbart
Uhlandstrasse 21
36199 Rotenburg
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